Etappe 3

Breitlahner - Schabs

Nach einer relativ erholten Nacht - der Lüfter der Küche lief die ganze Nacht direkt vor unserem Fenster - gingen wir vollen Respekts und mit leerem Magen zum Frühstück im Speiseraum. Heute stand uns das Pfitscher Joch und das Pfunderer Joch bevor. Das letztere sollte mit knappen 2600 Meter unser Höhepunkt des diesjährigen Alpencross werden - sollte!

Nach dem obligatorischem Startfoto ging es direkt, ohne einen Meter einfahren, direkt bergauf. Wir schlängelten uns die Serpentinen hinauf bis zu Schlegeisspeicher, bei dem wir erst mal bei der Gelegenheit die Staumauer erkundeten. Der Stausee jedoch war ziemlich leer. Hier oben gab es eine Anzeigetafel auf der wir den Luftdruck mit knappen 820 mbar und die Temperatur von 2 Grad ablesen konnten. Wenigstens spielte diesmal das Wetter mit, denn es wurde mit jedem Höhenmeter mehr, auch besser.

Schließlich kamen wir zu dem Einstieg zum Pfitscher joch. Der Pfad wurde recht steinig und O. versuchte teilweise erfolgreich den Weg fahrend zu bewerkstelligen. Ein paar Kühe und ein paar Wanderer begegneten uns und es ging permanent bergauf. Ich genoss die Landschaft mit den Weiden und den Wasserfällen. Es gefiel mir hier sehr gut. Man konnte von unten schon das Joch sehen, über das wir noch kommen mussten.

Nach der Kuhweide kam dann noch ein Zickzack-Weg, den wir wieder langsam fahren konnten. So kamen wir dann auf dem Joch an. Hier war die Landesgrenze von Tirol (Ö) nach Südtirol (I). Wir staunten über die weite Aussicht und über die Abfahrt die uns bevor stand. Diesmal war es trocken und nicht mehr so kalt wie am Vortag. wir genossen die 16 Abwärtskilometer und als wir unten waren suchten wir uns in einem kleinen Dorf (Fussendras) einen Bäcker und rasteten dort.

Kurz darauf ging es ein Stück weiter direkt in den Einstieg des Pfunderer Joch. Hier wurde es dann richtig Steil und T. und ich mussten ziemlich früh absteigen und schieben. O. fuhr noch ein ganzes Stück weiter hoch und wir waren erst erleichtert, als er dann endlich auch mal abstieg und schob.

Hier haben wir mal die Möglichkeit gehabt ein paar Murmeltiere zu sehen. Das pfeiffen hatten wir schon sehr früh wargenommen, doch nun sah man ziemlich viele von Ihnen und sie warnten ihre Kollegen vor wilden Alpencrossern.

Kurz darauf passierten wir einen Weidezaun und wir verloren den Track, weil dort ein Bach der Schneeschmelze herunterlief und uns erst mal einrätseln ließ wie wir weiter kommen würden. T. war am verzweifeln, jedoch konnte ich ihn wieder runter holen. Er wollte fast schon umkehren weil die Strömung des Baches es nicht zuließ dort durch zu warten. Meine Idee war, weiter Abseits zu versuchen eine schmalere Stelle zu erwischen und dort rüber zu springen, was wir dann auch erfolgreich taten.

Wir konnten auch hier schon auf das Joch sehen. Uns gefiel die bedrohliche Situation hier oben überhaupt nicht. Man sah ein riesen schneefeld am Sattel des Jochs und davor ebenfalls ein paar Schneefelder auf dem Weg der nach oben führte dazu war der Himmel bewölkt und wirkte ziemlich ausladend auf uns. Wir wollten es aber nicht unversucht lassen und probierten es bis zum ersten Schneefeld um zu testen ob und wie man es queren könnte. Wir standen nun davor und man sah keine Fußspuren oder irgendeine Möglichkeit dort rüber zu kommen. Der Schnee war auch recht hart und es war nicht möglich dort stufen mit den schuhen einzuschlagen um vorwärts zu kommen. Schlussendlich blieb uns nichts anderes übrig als auf 2400 Meter (200 Meter unterhalb des Sattels) umzudrehen und das Pfunderer Joch zu umfahren.

Wir fuhren also wieder die 14km hinunter um über die alte Brennerstraße über Sterzing weiter zu fahren. Dies ergab einen Umweg von etwa 35 Kilometern.

Da wir keine Unterkunft reserviert hatten mussten wir uns an diesem Höllentag auch noch eine Unterkunft suchen. Dies war allerdings schnell geschehen. Wir fanden in Schabs ein für uns recht nobles 3 Sterne Hotel und buchten uns dort drei Einzelzimmer. Wir staunten auch über den Komfort, das reichhaltige Essen und den geringen Preis für solch eine traumhafte Herberge. Ich denke das hatten wir uns heute verdient!