Etappe 7

Cindino - Riva del Garda

 

Condino – Riva del Garda, 54,2km, 1880hm

 

Nach einer erholsamen Nacht packten wir ein letztes Mal unsere Sachen, um die Zieletappe in Angriff zu nehmen. Ein super Frühstück wartete schon im Speisesaal auf uns und Tiziana betreute uns auch dieses Mal wieder und reichte uns frische, gefüllte Crossaints und sonst auch alles was wir benötigten um satt zu werden. Wir quatschten noch etwas über das Hotel und andere Alpencrosser und wechselten auch noch mit einem Einzel-Alpencrosser am Nachbartisch ein paar Worte.

 

Die Verabschiedung vor der Türe war sehr herzlich. Ich fand das sehr schön. Eine Umarmung und ein paar Fotos später fuhren wir ca. 50 Meter um dann unsere Bremsbeläge zu wechseln. Das war eine reine Vorsorge zur Vorbereitung auf die Tremalzoabfahrt. Meine Beläge waren hinten jedoch wirklich fällig.

 

Wir fuhren erst über Storo zum Zubringer der eigentlich direkt nach Riva führt. Hier war, trotz früher Stunde, wieder mal viel Verkehr unterwegs. Eine Pinkelpause später bogen wir in die Asphaltauffahrt zum Tremalzo ein. Hier wurde es ruhiger und wir fuhren schön unser Tempo die Serpentinen hinauf. Ab und zu wurde eine Pause gemacht und die Wasservorräte wurden wieder aufgefüllt.

 

Mir fiel auf, dass meine Beine wieder top fit waren. Kein Brennen in den Auffahrten und nichts. Ich freute mich darüber und so wusste ich jetzt schon, dass wir die Etappe gut zu Ende bringen würden. Die 15km Auffahrt hat eigentlich keine nennenswerten Besonderheiten. Man kurbelt sich halt stetig den Berg rauf. Nach etwas über 2 Stunden waren wir an der Tremalzohütte angekommen und gönnten uns noch eine natürlich überteuerte Cola. Sie tat allerdings gut und wir genossen die Pause auf der Sonnenterasse. Hier war richtig was los. Viele Biker und einige Wanderer, die mit ihren Autos hier hoch kommen.

 

Nach dieser Pause ging es auf Schotter weiter bis zum eigentlichen Pass. Dieser wird durch einen Tunnel sichtbar, der durch einen Gipfel führt. Danach fuhren wir auf groben Schotter in die Abfahrt und man konnte einige Blicke auf dem Gardasee richten. Wenn das Wetter gut ist, so wie es bei uns der Fall war, sieht man sogar das Südufer!

 

In zahlreichen Kehren und Serpentinen ging es hinab. Hier mussten wir aufpassen, da immer wieder hinauffahrende Biker entgegen kamen. Wir passierten recht unbewusst den Passo Nota und mussten auch über den Passo Rochetta, jedoch war der Weg irgendwann als Baustelle deklariert und wurde gesperrt. Dadurch haben wir dann eine nicht gekennzeichnete Umleitung über einen kleinen Hügel genommen bei dem uns (wir mussten schieben!) ein äußerst wagemutiger E-Biker (kotz!) überholen musste. Das ließ uns unbeeindruckt und wir konnten weiter auf der Abfahrt in einen Singletrail abbiegen.

 

Der Downhill wurde immer ausgesetzter und uns waren etliche Wurzeln, Steine und Absätze im Weg, die wir mit dem schweren Rucksack nicht immer fahren konnten. Es nervte irgendwie immer wieder abzusteigen und das Rad über die markanten Stellen heben zu müssen. Hier waren auch, je weiter wir nach unten fuhren, immer mehr Biker unterwegs. Man konnte den Gardasee praktisch riechen.

 

Über Pregasina kamen wir dann nach einer langen Abfahrt endlich über die Ponalestraße nach Riva. Ein obligatorisches Zielfoto wurde am Anleger geschossen und wir steuerten direkt auf die Flora zu, um dort das lang ersehnte Eis in Empfang zu nehmen. Hier wurde uns bewusst, dass wir es geschafft haben. Wieder einmal (bei mir das 4. Mal) einen Alpencross gemeistert! Nach 450km und über 14000 Höhenmetern waren wir im Ziel.

 

Nun hieß es, ein paar Teile für die Rückfahrt einkaufen, das Hotel (Garni Rita) beziehen und uns für unsere eigene Feier fertig zu machen. Kein Wäschewaschen mehr, keine Karten studieren, sondern einfach nur relaxen und zufrieden sein! Das Abendessen genossen wir in der Colombera, einer der Besten Restaurationen in Riva. Es gab Wein. Viel Wein! Und danach noch einen Longdrink im Hotel. Als wir auf unserem Zimmer waren wurden wir schnell müde und schliefen ein.